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Jäger und Sammler

Ernährung nach dem Jäger-und-Sammler-Prinzip – zurück zu natürlichen Lebensmitteln

Was bedeutet „Jäger-und-Sammler-Ernährung“?

Die Ernährung nach dem Jäger-und-Sammler-Prinzip orientiert sich an den Lebensgewohnheiten unserer Vorfahren – also an dem, was Menschen über viele tausend Jahre hinweg gegessen haben, bevor Ackerbau, Industrie und stark verarbeitete Produkte unseren Alltag prägten.

Ziel ist es, sich möglichst natürlich, unverarbeitet und nährstoffreich zu ernähren – so, wie es der menschliche Körper evolutionär gewohnt ist.

Warum dieses Prinzip heute wieder relevant ist

Viele moderne Beschwerden – von Energieverlust über Verdauungsprobleme bis hin zu chronischen Entzündungen – stehen in engem Zusammenhang mit unserer heutigen Ernährung.
Industriell hergestellte Produkte, Zuckerüberschuss, künstliche Zusätze und fehlende Nährstoffe führen oft zu einem Ungleichgewicht im Körper.

Die Rückbesinnung auf „ursprüngliche“ Lebensmittel kann helfen, den Stoffwechsel zu entlasten, Entzündungen zu reduzieren und den Körper natürlicher zu versorgen.

Was gehörte zur Ernährung früherer Jäger und Sammler?

Die Ernährung war regional, saisonal und abwechslungsreich – abhängig vom Lebensraum. Im Mittelpunkt standen:

  • Frisches Gemüse und Wildkräuter
  • Wurzeln, Nüsse und Samen
  • Beeren und Früchte (je nach Saison)
  • Fisch und Fleisch (meist in kleineren Mengen)
  • Insekten, Eier, Honig – gelegentlich

Nicht enthalten waren:

  • Industriezucker
  • Weißmehlprodukte
  • Künstliche Zusatzstoffe
  • Alkohol, Softdrinks, Fertigprodukte

Moderne Umsetzung: Was bedeutet das im Alltag?

Niemand muss heute jagen oder wilde Pflanzen sammeln – es geht um die Orientierung an einem natürlichen Essverhalten.

Grundprinzipien:

  • Frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen
  • Vollwertige Mahlzeiten mit natürlichen Zutaten
  • Verzicht auf zugesetzten Zucker und stark verarbeitete Produkte
  • Hunger und Sättigung bewusst wahrnehmen
  • Essen in Ruhe – nicht nebenbei

Typische Lebensmittel im „Jäger-und-Sammler-Stil“

Frühstück:

  • Beeren mit Nüssen
  • Gekochtes Ei mit Gemüse
  • Chia-Pudding mit Kokosmilch

Mittagessen:

  • Salat mit Avocado, Olivenöl und gebratenem Fisch
  • Wokgemüse mit Hähnchen oder Tempeh
  • Ofengemüse mit frischen Kräutern

Abendessen:

  • Kürbissuppe mit gerösteten Kernen
  • Wildfleisch mit Ofengemüse
  • Gemüsepfanne mit Hanfsamen

Was ist mit Getreide, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten?

Diese Lebensmittel spielten in der ursprünglichen Jäger-und-Sammler-Ernährung keine oder nur eine sehr geringe Rolle.

Viele moderne Varianten (z. B. Paleo-Ernährung) schließen sie aus – allerdings ist das kein Muss.
Je nach Verträglichkeit und persönlichem Lebensstil können hochwertige Varianten (z. B. fermentierte Milchprodukte, gekeimte Hülsenfrüchte) auch integriert werden.

Vorteile der ursprünglichen Ernährungsweise

  • Weniger Blutzuckerschwankungen
  • Bessere Nährstoffversorgung
  • Mehr Energie & geringeres Völlegefühl
  • Reduzierte Entzündungsprozesse
  • Förderung des natürlichen Sättigungsgefühls

Alltagstipp: 3 einfache Schritte zum Start

  1. Fertigprodukte ersetzen: Versuche, verarbeitete Lebensmittel so oft wie möglich gegen frische Zutaten auszutauschen. Statt Tiefkühlpizza oder Müsliriegel lieber einfache, natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Eier oder eine schnelle Gemüsepfanne.
  2. Eine Woche ohne Zucker & Weißmehl: Mach einen Selbsttest: Verzichte 7 Tage lang bewusst auf zugesetzten Zucker, Weißbrot, Kuchen, Softdrinks und Snacks. Wenn du zuvor viel Zucker konsumiert hast, kann es in den ersten Tagen zu Entzugserscheinungen kommen – z. B. in Form von Kopfschmerzen, Gereiztheit oder Müdigkeit.
    Das ist völlig normal und meist nach wenigen Tagen überstanden. Danach spüren viele Menschen eine spürbare Veränderung in ihrem Energielevel, ihrer Konzentration und ihrer Verdauung. Auch dein verlangen nach Zucker sollte sich nach den 7 Tagen deutlich verringert haben.
  3. Mehr Bewegung draußen: Unsere Vorfahren saßen kaum still – sie waren ständig in Bewegung, meist an der frischen Luft. Du musst kein Sportprogramm starten, aber: Spazierengehen, barfuß laufen, draußen essen oder die Sonne kurz bewusst genießen – all das bringt dich zurück in Verbindung mit dir selbst und deiner Umgebung.

 

Fazit: Zurück zu mehr Natürlichkeit

Die Ernährung nach dem Jäger-und-Sammler-Prinzip ist kein Dogma, sondern eine Einladung.
Eine Einladung, deinen Körper wieder mit dem zu versorgen, was ihm wirklich guttut – ursprünglich, nährstoffreich und unverarbeitet.

Manchmal ist der Blick zurück der beste Schritt nach vorn.